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European League of Football: Vom Traum zur Bruchlandung

Zerfall einer Idee ohne wirkliche Zukunftsaussichten

Sebastian Sendlak by Sebastian Sendlak
Oktober 10, 2025
in Diverses
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European League of Football: Vom Traum zur Bruchlandung

Die European League of Football (ELF) sollte American Football in Europa professionalisieren. Ein sportliches Leuchtturmprojekt, getragen von großen Versprechen. Vier Jahre später ist von diesem Anspruch kaum etwas übrig. Statt sportlicher Entwicklung prägen Finanzprobleme, interne Konflikte und mangelnde Transparenz das Bild.


Konflikt mit dem Verband

Von Beginn an war das Verhältnis zum deutschen American-Football-Verband belastet. Die Gründer der Liga machten keinen Hehl daraus, Präsident Robert Huber und dessen Verband schwächen zu wollen. Selbst nach Hubers Abgang blieb die Frontstellung bestehen. Mehrere Anläufe für eine Kooperation scheiterten. Hauptgrund: Die ELF wollte ihre eigenen Regeln durchsetzen.

Besonders umstritten war die fehlende Wechsel-Frist. Spieler konnten jederzeit in die Liga wechseln, was die Vereinsarbeit im Verband massiv erschwerte. Nachwuchs- und Amateurteams verloren dadurch Athleten mitten in der Saison. Statt Aufbauarbeit entstand Unsicherheit.


Schieflage im sportlichen Wettbewerb

Ab der dritten Saison zeigten sich deutliche Unterschiede in der Qualität der Franchises. Während einige Teams professionell arbeiteten, waren andere kaum konkurrenzfähig. Klare Niederlagen ohne sportlichen Wert häuften sich. Köln, Mailand und die Schweiz gerieten regelmäßig unter die Räder.

Die sportliche Spannung litt, die Zuschauerzahlen gingen zurück. Statt sportlicher Ausgeglichenheit blieben vor allem die Event-Charaktere der Spiele im Gedächtnis. Kritiker sprachen von einer Show ohne ernsthaften Wettbewerb.


Finanzielle Probleme und offene Rechnungen

Parallel verschärften sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Besonders sichtbar wurden sie in Hamburg. Die Hamburg Sea Devils, eines der Vorzeigeteams, gerieten in den Fokus. Das Hamburger Abendblatt berichtete von insgesamt 16 Vollstreckungsverfahren gegen die Betreibergesellschaft SEH Football Betreiber GmbH.

Spieler warfen dem Management in einem offenen Brief im September 2025 Vertragsbrüche und ausstehende Gehaltszahlungen vor. Teilweise warteten sie monatelang auf Löhne. Viele erhielten lediglich 250 bis 520 Euro pro Monat, einzelne Profis bis zu 3000 Euro. Zusätzlich blieben Tankkosten und andere Auslagen unerstattet. Für zahlreiche Spieler war die Situation existenzbedrohend.

Ähnliche Vorwürfe kamen bereits aus Köln. Auch hier klagten Spieler über finanzielle Unsicherheit. Probleme, die die NFLE vor mehr als 20 Jahren nie hatte aber dennoch scheiterte.


Druck auf Medien und fehlende Transparenz

Nicht nur Spieler, auch Journalisten stießen auf Probleme. Medien, die über finanzielle Unregelmäßigkeiten berichteten, erhielten Unterlassungserklärungen von Kanzleien. Kritische Stimmen sollten offenbar eingeschüchtert werden. Einige Redaktionen stellten ihre Berichterstattung über die Liga ein.

Die Konsequenz: Eine öffentliche Diskussion über Missstände blieb aus. Während internationale Sportmedien über Sports-Washing, Korruption oder Vereinskonflikte berichten, verlor die ELF die mediale Aufmerksamkeit – und mit ihr Glaubwürdigkeit.


Machtkampf an der Spitze

Im Sommer 2025 kam es zum offenen Bruch. Commissioner Patrick Esume trat zurück. Er sprach von „unüberbrückbaren Differenzen“ mit Geschäftsführer Zeljko Karajica. Dennoch behielt Esume seine Anteile an der Liga. Karajica wiederum relativierte seinen angekündigten Rückzug als CEO kurze Zeit später. Für viele Beobachter ein Zeichen für die Zerrissenheit an der Spitze. Auch, als zahlreiche Freunde des CEO in der Liga installiert wurden.

Hinter den Kulissen spalteten sich die Teams. Mehrere Franchises gründeten die European Football Alliance (EFA). Ihr Vorwurf: mangelnde Transparenz, finanzielle Instabilität und gebrochene Verträge. Die EFA kündigte an, ab 2026 nicht mehr in der ELF antreten zu wollen und eine eigene Liga aufzubauen.


Kampf um die Zukunft

Die ELF reagierte mit Durchhalteparolen. Elf Franchises seien bereits für 2026 unter Vertrag, hieß es in einer Mitteilung. Parallel wolle man mit weiteren Interessenten sprechen. Ein Dialog mit den ausgestiegenen Teams sei weiterhin möglich.

Die Realität deutet auf langwierige juristische Auseinandersetzungen hin. Verträge, offene Forderungen und mögliche Pflichtverletzungen könnten Gerichte über Jahre beschäftigen. Auch strafrechtliche Fragen stehen im Raum. All dies würde einen Start einer Liga unmöglich machen.


Verlierer: der Sport

Am Ende bleibt ein ernüchterndes Fazit. Die Liga, die American Football in Europa auf ein neues Niveau heben wollte, hat Vertrauen verspielt. Statt Professionalisierung stehen finanzielle Unsicherheit, interne Konflikte und fragwürdige Strukturen im Vordergrund. Kaum ein Sponsor aus dieser zeit wird so einfach zu halten sein.

Für die Spieler bedeutet das verlorene Chancen und ausbleibende Gehälter. Für Vereine im Verband bedeutet es den Verlust von Nachwuchsspielern. Für die Fans bedeutet es Enttäuschung nach anfänglicher Euphorie.

Die ELF hat gezeigt, wie schwierig es ist, eine kontinentale Profi-Liga aufzubauen. Ob die EFA eine nachhaltige Alternative bietet, ist offen. Klar ist: Das Projekt ELF hat tiefe Gräben hinterlassen. Für den Football in Europa bedeutet das einen Rückschritt – und die Frage, ob sich Vertrauen und Struktur zu Spielern, Fans und Investoren in den kommenden Jahren wieder aufbauen lassen.

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