Das 0:2 gegen Südkorea bedeutete für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das verdiente Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland. Auch im letzten Spiel zeigte sich „Die Mannschaft“ willen- und ideen-los im Angriff und Anfällig in der Abwehr. Aber: Nicht nur die Mannschaft muss sich die Überheblichkeit und Selbstsicherheit abgewöhnen. Auch die Offiziellen am Spielfeldrand und die Fans hatten in diesem Jahr einen ordentlichen Anteil an dieser historischen Niederlage in der Turnier-Vorrunde.
Südkorea vs. Deutschland 2:0 (0:0)
Nach dem Last-Second-Wonder gegen Schweden (2:1 in der Nachspielzeit) hofften viele Fans und auch der DFB auf den geplatzten Knoten. Vergeblich, denn bereits früh im Spiel sah man eher Verkrampfung statt Spielwillen und Ideenreichtum. Gegen eine defensiv agierende Mannschaft aus Südkorea tat man sich schwer und verlor allzu oft den Ball im Mittelfeld und lief in einige gefährliche Konter, die jedoch (noch) im letzten Moment ausgebügelt werden konnten.
Gegen den vermeintlich leichtesten Gegner hätte ein 1:0-Sieg gereicht, um zumindest als Zweiter der Gruppe ins Achtelfinale einziehen zu können, wo man auf Brasilien gestoßen wäre. Ausgerechnet im entscheidenden Moment jedoch patzte das Team und wurde mit zwei Toren besiegt. Dieses Ergebnis bedeutete neben dem ersten Aus bei einer Weltmeisterschaft in der Vorrunde auch gleichzeitig den vierten und letzten Platz, während sich Mexiko nach einer 0:3-Pleite gegen Schweden dank der Koreaner dennoch feiern konnte.
Nachdem Fans und Experten vor der Partie noch groß getönt hatten, wie hoch denn der Sieg der deutschen Elf ausfallen könnte, zerrissen die Medien und auch Fans Mannschaft, Trainer und Verband gleichermaßen. Von den großen Tönen mit den „hohen Siegen“ in der „leichten Gruppe“ war nichts mehr zu hören, dabei hatte sich diese Situation schon in den Testspielen in diesem Jahr angedeutet. Bereits früh hatten sich Diskrepanzen im Team gezeigt, die kurz vor dem Turnier in den Aktionen der beiden Deutsch-Türken Mesut Özil und Ilkay Gündogan ihren Höhepunkt fanden.
Sicherlich hatten die Bilder Özils und Gündogans mit dem türkischen Ministerpräsidenten einen Einfluß auf die Stimmung in der Mannschaft sicher ist aber auch, dass die vorherigen Spiele kaum eine Einheit auf dem Platz zeigte. Die fehlende Motivation, bereits gegen Mexiko, konnte auch der Sieg gegen Schweden nicht kompensieren.
Was nun bleibt ist viel Gerede über personelle Konsequenzen, ohne jedoch wirkliche Lösungsansätze aufzuzeigen. Deutschland reiht sich mit dem Vorrunden-Aus in die Reihe der Weltmeister von 2002 (Frankreich), 2010 (Italien) und 2014 (Spanien) ein.
Belgien vs. England 1:0 (0:0)
Offenbar war den „Three Lions“ der zweite Platz in der Gruppe G genug, denn nach einem ausgeglichenen ersten Spielabschnitt zeigte sich Belgien engagierter und torgefährlicher. England kam nur zu einem echten Torabschluss in der 66. Minute und auch in der Nachspielzeit der Begegnung schienen die Briten nicht unbedingt den Ausgleich zu suchen. Für Belgien bedeutete der dritte Sieg in der Vorrunde den klaren ersten Platz und das Duell gegen Japan im Achtelfinale. Die Japaner waren zuvor dank der Fairplay-Regelung auf den zweiten Platz der Gruppe H gerutscht, trotz einer 0:1-Niederlage gegen Polen, die mit drei Zählern auf dem letzten Platz der Staffel ausschieden.
Argentinien rettet sich ins Achtelfinale
Mit einem knappen 2:1-Erfolg hat sich Argentinien gegen Nigeria für die KO-Phase qualifiziert. Nach den desaströsen Spielen zuvor war das Ergebnis schmeichelhaft für die Süd-Amerikaner, die nur knapp dem Vorrunden-Aus entgangen sind.
Das Achtelfinale im Überblick:
Frankreich vs. Argentinien
Uruguay vs. Portugal
Spanien vs. Russland
Kroatien vs. Dänemark
Brasilien vs. Mexiko
Belgien vs. Japan
Schweden vs. Schweiz
Kolumbien vs. England