Das Sportfilmfestival des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) in Oberhausen wurde mit einer besonderen Dokumentation eröffnet. „Wege des Herzens“ beleuchtet die Arbeit der Stiftung von Gerald Asamoah, die sich für herzkranke Kinder einsetzt. Der Film, der außer Konkurrenz läuft, begleitet den ehemaligen Fußball-Nationalspieler nach Ghana. Dort engagiert er sich für Kinder, die ohne medizinische Hilfe kaum eine Überlebenschance hätten.
Eine Stiftung mit persönlichem Hintergrund
Gerald Asamoah wurde selbst mit einem Herzfehler geboren. In Deutschland erhielt er die notwendige medizinische Behandlung und wurde dennoch Profifußballer. Diese Erfahrung prägt sein Engagement. Mit seiner Stiftung unterstützt er Kinder, die ohne eine lebensrettende Operation kaum eine Perspektive hätten. „Ich wollte etwas tun, das unmittelbar mit mir zu tun hat, mit meiner ganz persönlichen Geschichte“, sagt Asamoah. Er möchte anderen Mut machen und ihnen zeigen, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen.
Die Geschichte von Nana
Ein zentrales Thema der Dokumentation ist das Schicksal von Nana, einem kleinen Mädchen aus Ghana. Sie wurde mit mehreren Löchern in der Hauptkammertrennwand ihres Herzens geboren. In Deutschland werden solche Defekte frühzeitig korrigiert, doch in Ghana fehlt die notwendige medizinische Infrastruktur. Nana drohte ein langsames Sterben – bis sie durch das Ghana-Projekt der Asamoah-Stiftung entdeckt wurde.
Im November 2023 wurde sie untersucht, die Diagnose war eindeutig: Ohne eine schnelle Operation hätte sie keine Überlebenschance. Kurz vor Weihnachten wurde sie im Herzzentrum Duisburg erfolgreich operiert. Mit einem Gewicht von nur sechs Kilogramm war die Eingriff eine Herausforderung, aber der medizinische Erfolg gibt Hoffnung. Läuft alles nach Plan, kann Nana Mitte Januar nach Ghana zurückkehren – gesund und mit einer Zukunftsperspektive.
Eine Brücke zwischen zwei Welten
Gerald Asamoah kennt beide Seiten: Er kam mit zwölf Jahren nach Deutschland und erlebte die medizinischen Vorteile, die ihm das Leben retteten. Nun möchte er mit seiner Stiftung diese Chancen auch Kindern in Ghana ermöglichen. „Ich freue mich, wenn Sie mir dabei helfen, herzkranken Kindern ihr Lachen zurückzugeben“, so Asamoah. Sein Ziel ist es, die medizinische Versorgung in Ghana zu verbessern und langfristig mehr Kindern eine lebensrettende Behandlung zu ermöglichen.
Die Dokumentation „Wege des Herzens“ zeigt eindrucksvoll, wie Sportler ihre Reichweite nutzen können, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Sie erzählt von Schicksalen, von Hoffnung und von der Kraft, die entsteht, wenn Menschen über den Tellerrand schauen.